Die Sicherung und insbesondere die Wiederherstellung von Daten ist eine Millionen-Branche. Für Hobbyfotografen wie Sie und ich ist eine teure Datenrettung eher utopisch. Im Grunde ist sie auch völlig unnötig, wenn man sich ein paar Dinge zur Angewohnheit macht und sich mit etwas Disziplin auch daran hält (woran es oftmals scheitert).
Man kann sagen, dass in neun von zehn Fällen ein Backup “für die Katz’” ist bzw. war. So manches Backup wurde nie gebraucht – zum Glück! Dennoch kommt es immer wieder vor, dass aus unerklärlichen Gründen der Computer nicht mehr startet, kryptische Zeichen auf dem Monitor erscheinen oder ratternde Geräusche aus dem Computergehäuse nichts gutes zu heißen vermögen. Spätestens wenn dies eintritt, ist guter Rat teuer. Dann lehnen sich diejenigen entspannt zurück, die gut gepflegte Backups ihrer Arbeiten haben. Würden Sie sich in dieser Situation zurücklehnen?
Wahrscheinlich nicht. Obwohl das Erstellen von Sicherungen gar kein großer Aufwand ist und schnell zur Routine wird. Wie bzw. wo Sie Ihre Daten sichern, liegt vor allem bei Ihren Präferenzen. Aufgrund der niedrigen Preise für Speichermedien fällt die Wahl meist auf die kostengünstigen externen Festplatten. Diese eignen sich hervorragend, um Bilder schnell und unkompliziert gegen Datenverlust zu schützen. Eine weitere Möglichkeit ist das Brennen von DVDs, welche mittlerweile auch kostengünstig gekauft und gebrannt werden können. Die Frage der Haltbarkeit von DVDs liegt jedoch weiterhin in der Schwebe, da das Medium noch nicht alt genug ist, um einen “natürlichen Tod” beobachten zu können. Bei der Verwendung von DVDs zur Sicherung empfiehlt es sich, die DVDs von Zeit zu Zeit mit Hilfe eines kostenlosen Test-Programms auf Lesefehler zu überprüfen. Treten erste Fehler auf, sollte die DVD umgehend durch eine neue Kopie ersetzt werden.
Ich persönlich arbeite überwiegend mit externen Festplatten. Bei externen Festplatten gibt es einige Dinge zu beachten. Da Laptops immer mehr den heimischen Desktop-PC ersetzen, werden externe Festplatten auch immer häufiger dazu verwendet, den internen Speicher des Laptops zu erweitern. Sie sollten sich unbedingt eine gesonderte externe Festplatte nur für Ihre Backups zulegen. Diese sollte nur dann eingeschaltet werden, wenn Sie auch wirklich Daten sichern bzw. Gebrauch von den Daten machen. Eigentlich sagt man, man solle die externe Festplatte an einem anderen (“sicheren”) Ort lagern, welcher vor Wärme, Kälte und äußeren Einflüssen wie Wasser oder Feuer geschützt ist. Dieser Rat ist durchaus sinnvoll, führt jedoch in den meisten Fällen dazu, dass die Frequenz der Sicherungen darunter leidet. Mit anderen Worten: Ihre Festplatte ist an einem sicheren Plätzchen, Ihre Backups dafür veraltet. Ich verzichte deshalb lieber auf den anderen Aufbewahrungsort und mache dafür regelmäßige Sicherungen.
Wie Sie Ihre Sicherungen strukturieren und wie Sie selbige durchführen sollten Sie für sich selbst entscheiden. Es gibt zahlreiche Software, von der kostenlosen Privatversion bis hin zum teuren Backup-Manager. Im Regelfall genügt eine einfache Kopie mit dem altbewährten Explorer. Ganz wichtig ist, dass Sie Ihren Computer nicht zusätzlich auslasten, während Sicherungen erstellt werden. Bildbearbeitung während im Hintergrund Daten gesichert werden ist zum Beispiel keine empfehlenswerte Kombination. Eventuelle Übertragungsfehler werden Ihnen in diesem Moment nicht bewusst und kommen erst dann zum Vorschein, wenn Sie auf die Sicherungskopien angewiesen sind. Einfache Office-Anwendungen oder das Verwalten Ihrer Emails stellt hingegen keine Gefahr für den Sicherungsprozess dar. Ich lasse meine Sicherungen meist während dem Essen oder Fernsehen laufen. Nach erfolgreicher Übertragung der Daten sollten Sie auf jedenfall kurz deren Richtigkeit überprüfen. Hierzu müssen Sie natürlich nicht jedes Bild einzeln durchgehen, ein kleiner Überblick über die Miniaturvorschau sowie der Ordnereigenschaften (Anzahl der Dateien stimmt überein?) reicht vollkommen aus.
Den idealen Zeitpunkt um eine Sicherung zu erstellen gibt es leider nicht. Ich gehe meist wie folgt vor: Zunächst übertrage ich die Bilder von meiner Speicherkarte aus der Kamera auf meine “normale” Festplatte, auf der die Bilder zur weiteren Verwendung (Bearbeitung, Selektierung etc.) gespeichert werden. Danach werden die Bilder direkt auf meine externe Festplatte übertragen und dort gesichert. Danach werden die Daten auf Vollständigkeit überprüft und die externe Festplatte abgeschaltet. Erst wenn ich mir sicher bin, dass die Bilder korrekt von der Speicherkarte übertragen wurden, formatiere ich diese für künftige Aufnahmen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von sogenannten “Online-Festplatten”. Hierbei werden Ihre Daten auf einem Webserver gespeichert, welcher (je nach Angebot) verschiedenste Sicherheitsvorkehrungen wie zum Beispiel RAID-Spiegelung etc. einsetzt. Der Nachteil der Online-Festplatten ist, dass Sie die Daten mit Hilfe Ihres Internetzugangs auf den Server laden müssen. Selbst schnelle DSL-Zugänge erreichen (im Upload) nicht die Geschwindigkeiten, welche Sie bei USB oder Firewire bei einer externen Festplatte erreichen. Die gänigen DSL-Angebote beinhalten meist eine Upload-Rate von 1 MegaByte pro Sekunde, bei einem USB2.0-Anschluss erreichen Sie über das Zehnfache. Ein weiteres Problem ist, dass die Daten auch wieder heruntergeladen werden müssen, um Gebrauch von ihnen zu machen. Ein großer Vorteil hingegen ist, dass Sie unabhängig davon, wo Sie sich gerade aufhalten, an Ihr Fotoarchiv rankommen. Sei es im Urlaub, bei Freunden und Bekannten oder am heimischen Computer.