Schöne Fotos von den Haustieren machen


Betty in ihrem Garten (Juni 2013)
Foto: Manuel Murgas

Haustiere sind immer wieder ein gerne gewähltes Fotomotiv. Auf Internet-Plattformen wimmelt es nur so von Bildern von Hunden, Katzen und Vögeln. Ich als Hundebesitzer kann die Menschen nur zu gut verstehen, die möglichst viele schöne Momente mit ihrem Vierbeiner festhalten möchten. Oftmals beobachte ich beim Gassi gehen mit meinem Hund etwas eigenwillige Versuche, den Hund für ein schönes Foto in Szene zu setzen. Ich persönlich verfolge hierbei eine ganz andere Taktik, welche meiner Erfahrung nach deutlich schönere Ergebnisse liefert. Die schönsten Momente entstehen (wie übrigens auch beim Fotografieren von Menschen) nicht dann, wenn man jemanden vor eine Sehenswürdigkeit zerrt und die fotografierte Person gequält lächelt, sondern dann, wenn das Modell ganz vergisst, dass eine Kamera mit im Spiel ist.

Gestern habe ich einen West Highland White Terrier (kurz: „Westi“) namens Betty fotografiert. Der gut sechs Monate alte Welpe tobt gerne lang und ausgiebig in seinem Garten. Gärten eignen sich übrigens hervorragend zum Fotografieren von Haustieren, da sie in ihren gewohnten Lebensräumen entspannt und natürlich wirken. Wie Welpen so sind, finden sie alles interessant, was sich bewegt. Deshalb musste ich sie erstmal mit meiner Kamera (die auch noch Geräusche macht) vertraut machen, bevor wir uns an produktive Fotos heranwagen können. Nach ein paar Testbildern und einigen Hunden am Gartenzaun, die deutlich interessanter als ich mit meiner Kamera waren, konnte das eigentliche Shooting beginnen.

Betty in ihrem Garten (Juni 2013)
Foto: Manuel Murgas

Zu Beginn habe ich ihr ein paar Stöckchen geworfen. Ein probates Mittel, um nicht nur Welpen etwas in Spiellaune zu bringen. Fast schon untypisch für einen Dickköpfigen Terrier hat sie mir das Stöckchen sogar gebracht, sodass wir unser Spiel einige Male wiederholen konnten. Viele Leute machen in meinen Augen den Fehler, dass sie den Hund aus einer Draufsicht fotografieren. Das wirkt immer sehr dokumentarisch und wenig dynamisch. Ich habe mir auf die nasse Wiese ein großes Badetuch gelegt und mich kurzerhand mit ihr auf eine Ebene begeben. In Kombination mit einem lichtstarken Teleobjektiv können so beeindruckende Aufnahmen entstehen. Auf den Einsatz eines Blitzes sollte man nach Möglichkeit verzichten.

Betty in ihrem Garten (Juni 2013)
Foto: Manuel Murgas

Zwischenzeitlich hat die kleine Westi-Dame Betty eine kurze Pause eingelegt. Die wilden Spiele haben nicht nur sie, sondern auch mich sehr geschafft. Ich bin ein großer Fan von diesen Bildern, die so eine innere Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Sie gefallen mir oftmals besser als die wilden Bilder einer Rauferei mit dem Vierbeiner. Ich habe die Chance genutzt und mir selbst auch eine kurze Pause gegönnt. Oftmals sind die Haltungen, die einem bei so einem Shooting abverlangt werden, doch nicht unbedingt die Bequemsten.

Betty in ihrem Garten (Juni 2013)
Foto: Manuel Murgas

Nachdem wir uns beide von den Anstrengungen des Shootings erholt hatten, starteten wir noch eine Mischung aus Verwöhnprogramm (für sie) und einer Rauferei. Anfangs verlies sie immer die Rückenlage, sobald ich fotografieren wollte. Vielleicht wollte sie damit nur erreichen, dass ich ihr erstmal den Bauch kraule. Ich habe es jedenfalls getan und siehe da, danach lies sie sich bereitwillig fotografieren. Dem Titelbild dieses Artikels habe ich, wie augenscheinlich zu erkennen ist, einen Schwarz-Weiß-Look verpasst. Er verleiht den Bildern vom besten Freund des Menschen oftmals das gewisse Etwas.