Neuigkeiten von meinem „Immer-drauf“-Objektiv


Canon EF-S 17-85mm IS USM
Foto: Manuel Murgas

Meine größte Sorge galt zunächst der Kamera selbst, als sie mir mit diversen Fehlermeldungen zu verstehen gab, dass kein Bild mehr erstellt werden könne. Ich tippte zunächst auf einen Schaden an der Mechanik der Kamera, der eigentlich nur den unzähligen Auslösungen geschuldet sein kann. Das hat etwas von einem Kilometerzähler, der beim Auto irgendwann eine Marke erreicht, die das letzte Stündlein einläutet. Nach meinem Test mit einem anderen Objektiv wurde ich eines besseren belehrt: Die Kamera funktioniert einwandfrei. Es muss also tatsächlich am Objektiv liegen. Nicht schlecht habe ich gestaunt, als ich mich in den üblichen Suchmaschinen auf Spurensuche begab und feststellen musste, dass die Beiträge in Fotografie-Foren über Fehler im Zusammenhang mit dem von mir verwendeten Objektiv ganze Bände füllen könnten. Konkret traten drei Fehler vermehrt auf, welche wohl bei diesem Objektiv häufig bis sehr häufig auftreten.

Der erste Fehler ist auf die Bauweise zurückzuführen. Der Tubus des Objektivs rotiert außen, was zur Folge hat, dass durch das Zoomen Staub in das Innere des Objektivs gelangen kann. Der zweite Fehler liegt im Inneren des Objektivs. Hier wurden Schrauben mit einem Schutzlack versehen, um zu verhindern, dass sie durch die Rotation des Objektivs und die Einwirkung von Erschütterungen gelöst werden können. Für eine eventuelle Wartung und Reparatur des Objektivs dürfen diese Schrauben jedoch nicht so fixiert sein, dass sie nicht mehr zu lösen sind. Die Folge ist, dass sich eine Schraube unbeabsichtigt lösen kann und somit den Zoom blockiert. Der dritte Fehler, welcher auch auf mein Objektiv zutrifft, betrifft die Blende bzw. die Blendensteuerung des Objektivs. Offensichtlich wird innerhalb des Objektivs ein sehr fehleranfälliges Flexkabel verbaut, welches konstruktionsbedingt in einem sehr engen Radius gebogen wird und dadurch im Laufe der Zeit Schaden nehmen kann. Tritt dieser Fehler auf, kann man aufgrund der zu erwartenden Reparaturkosten von einem wirtschaftlichen Totalschaden sprechen.

Da für mich aufgrund der Fehleranfälligkeit des Objektivs an sich und der doch recht hohen Servicekosten weder eine Reparatur noch ein Neukauf des Objektivs in Frage kommt, habe ich mich nach Alternativen umgesehen. Mit ein paar guten Testberichten im Hinterkopf habe ich mir diverse Objektive angesehen und deren Leistungen kritisch betrachtet. Mein absoluter Favorit ist das Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM. Das Objektiv verfügt zwar über keinen Bildstabilisator, ist jedoch so lichtstark, dass man dies getrost hinnehmen kann. Zumindest etwas preisgünstiger ist das Canon EF 24-70mm f/4.0L IS USM angesiedelt, welches zwar nicht ganz so lichtstark ist, dafür jedoch über einen guten integrierten Bildstabilisator verfügt. Beide Objektive haben in diversen Tests sehr gut abgeschnitten und sich als Kauftipp für ein „Immer-drauf“-Objektiv erwiesen. Da ich selten (außer bei Sportaufnahmen) mit einer 2.8er Blende fotografiere, könnte ich mir die Preisdifferenz sparen und in neue Filter (Polfilter, Graufilter, Sterngitter) investieren, welche ich von meinem bisherigen Objektiv aufgrund des geringeren Durchmessers nicht weiter verwenden kann.