Blogparade: Kamera online oder im Fachhandel kaufen?


Geld in offenem Portmonee
Foto: Thomas Ulrich/pixabay

Auf meinen Streifzügen durch das Internet bin ich auf eine interessante Blogparade aufmerksam geworden. Manch einer wird sich nun fragen, was denn bitte eine Blogparade ist. Nun, ein Blogbetreiber konfrontiert andere Blogger mit einer Frage, auf welche diese in Form eines Artikels auf ihrem Blog antworten. In diesem Fall hat Uwe Küllmar dazu aufgerufen, sich mit dem Thema „Lieber online kaufen und Geld sparen oder zu einem Fachhändler vor Ort gehen“ auseinanderzusetzen. Obwohl ich mich in der Vergangenheit schon des Öfteren mit dieser Thematik auseinandergesetzt habe, möchte ich mich dennoch in diese Diskussion mit einbringen.

Beim Kauf einer digitalen Spiegelreflexkamera und/oder dem entsprechenden Zubehör werden schnell hohe Summen fällig. Selbst wer sich für eine Kamera im unteren Preissegment entscheidet, lässt mit dem dazu passenden Objektiv, einem Schutzfilter für die Frontlinse, einem Ersatzakku sowie ein paar Speicherkarten und notwendigen Pflegemitteln schnell einige hundert Euro im Geschäft. Bei so einer kostenintensiven Anschaffung macht man sich natürlich die Mühe, Preise zu vergleichen. Am einfachsten geht das natürlich vor dem heimischen Computer – online. Entsprechende Suchmaschinen zur Findung des günstigsten Preises und die bekannten Versandhäuser sind im Handumdrehen konsultiert. Da Fotofachgeschäfte meist in zentralen Innenstadtlagen gelegen sind, spart man bei der Bestellung im Internet neben den Fahrtkosten auch gleich noch eventuell anfallende Parkgebühren. Die Versuchung ist groß, die Kamera günstiger über das Internet zu beziehen, anstatt den Weg ins Fotofachgeschäft auf sich zu nehmen. Bis zu diesem Punkt sehe ich darin auch noch nichts verwerfliches. Immerhin ist die Fotografie ein kostenintensives Hobby, bei dem der Kamerakauf aus finanzieller Sicht nicht das Ende der Fahnenstange darstellt.

Ein großes Problem für Fachgeschäfte stellen jene Kunden dar, die in den Laden kommen um sich eine Beratung einzuholen und die Produkte ausgiebig zu testen, sie schlussendlich jedoch über den preisgünstigen Onlineversand bestellen. Die Möglichkeit einer ausgiebigen, fachkundigen Beratung sowie das Ausprobieren verschiedener Produkte ist ja eigentlich genau der Mehrwert, den ein Fachgeschäftet bietet. Letztendlich resultiert daraus auch  (neben Ladenmieten und geschultem Servicepersonal) der Mehrpreis, der beim entsprechenden Fachgeschäft fällig wird. Während ein Versandhandel lediglich Lagerflächen fernab der kostenintensiven Innenstadtbereiche und auf Personalseite lediglich Lageristen benötigt, müssen die Mitarbeiter in Fachgeschäften konstant auf dem neuesten Stand sein, was den Funktionsumfang neuer Kameramodelle anbelangt. Im Onlineshop hingegen findet, wenn überhaupt, eine eingeschränkte Beratung statt. Neben den Produktbeschreibungen, die meist aus der Feder des Herstellers stammen, bieten einige wenige Versandhändler die Möglichkeit, explizite Fragen zu einem Produkt zu stellen. Sie können sich, im Gegensatz zum Verkäufer im Laden, die entsprechenden Informationen aus dem Internet beschaffen. Darüber hinaus bietet das lokale Fachgeschäft natürlich auch weitere Serviceleistungen, die ein Versandhaus dem Kunden so nicht bieten kann. So ist es zum Beispiel beim Fachgeschäft ohne weiteres möglich, unangemeldet vorbeizukommen um Fragen zum gekauften Produkt zu stellen oder Probleme zu klären. Dies ist beim Versandhandel ohne weiteres nur per Ferndiagnose beziehungsweise über den Versandweg möglich. Ich hatte zum Beispiel mal den Fall, dass sich die Arretierung meines UV-Filterglases gelöst hatte. Das Glas ist zwar nicht aus der Halterung gefallen, hatte aber etwas Spiel. Ich bin kurzerhand zu meinem Fachgeschäft gegangen und konnte mir direkt einen neuen Filter mitnehmen. Ohne Diskussionen und ohne unnötige Wartezeiten.

Letztendlich entscheidet, gerade bei Hobbyfotografen, natürlich immer das Geld. Deshalb finde ich die Auseinandersetzung mit diesem Thema auch so wichtig. Man sollte einen „Mittelweg“ finden, wie man zum einen das lokale Fachgeschäft unterstützen und zum anderen für sich gute Preisangebote wahrnehmen kann. Ich persönlich habe einen sehr guten Weg gefunden, um dies zu realisieren. Das Stamm-Fachgeschäft meines Vertrauens bietet neben dem Ladengeschäft noch einen kostengünstigeren Onlineshop. Hier fällt im Prinzip der Preisaufschlag weg, der für die Beratung und weitere Dienstleistungen aufgerechnet wurde. Kaufe ich Kameragehäuse oder Objektive, bei denen ich eine Beratung benötige, gehe ich dazu in das Ladengeschäft und bezahle den besagten „Aufpreis“ für die Beratung gerne. Letztendlich kaufe ich ja die Katze nicht im Sack, sondern kann alles in Ruhe testen und mir auch mögliche Alternativen aufzeigen lassen. Möchte ich hingegen Zubehör wie Ersatzakkus, Filter oder Speicherkarten kaufen, für die ich keine Beratung in diesem Sinne benötige, nutze ich den assoziierten Onlineshop meines Händlers. Preislich kann dieser zwar oftmals auch nicht mit den Kampfpreisen der großen Versandhäuser mithalten, die Differenz bewegt sich jedoch in einem akzeptablen Rahmen, die man für den Erhalt des Unternehmens gerne in Kauf nimmt. An dieser Stelle sei gesagt, dass auch beim Onlineshop meines Fachgeschäftes Leute vom Fach arbeiten, die innerhalb kürzester Zeit eventuelle Fragen, die im Zusammenhang mit einer Bestellung auftreten, freundlich und kompetent per Email beantworten.