Eine Woche lang konnte man in der Frankfurter Innenstadt beleuchtete (Hoch-)Häuser und Skulpturen bestaunen. Es war ein Lichtspektakel für die Sinne und es ist schade, dass es schon vorbei ist. Die Luminale, die alle zwei Jahre zeitgleich mit der Messe Light + Building stattfindet, lockt bei Weitem nicht nur Fotografen auf die Straßen und öffentlichen Plätze. Allerdings sei hierzu gesagt, dass ich noch nie so viele Fotografen in einer Stadt auf einem Haufen gesehen habe.
Rund 180 Objekte gab es in der Mainmetropole zu bestaunen. Ich muss gestehen, ich habe sie nicht alle geschafft – aber viele haben nicht mehr gefehlt. Unter der Woche war ich täglich abends in Frankfurt, mit dem Stativköcher auf dem Rücken und der Kameratasche über der Schulter. Die Kamera war natürlich immer im Anschlag. Das Wetter war die gesamte Woche durch überragend, sodass man die Stadt lieber zu Fuß erkundete, als sich in die überfüllten, kostenlosen Shuttlebusse zu zwängen. Volle Speicherkarten und schmerzende Füße zeugten zu später Stunde von einem erfolgreichen Abend. Es gab viel zu sehen: Von manchen Objekten konnte man sich nur schweren Herzens trennen, andere wiederum waren interessant, fesselten einen aber nicht. Letztendlich wurde jedem Besucher etwas geboten, sodass die Luminale den Fachbesuchern sowie den schaulustigen Besuchern mehr als gerecht wurde.
Wie schon im Jahr 2012 erwies sich der Frankfurter Palmengarten als lohnenswerte Adresse. Auf einem überschaubaren Terrain wurden hier viele Objekte ganz unterschiedlicher Art präsentiert. Der Eintritt in Höhe von 2 Euro war es allemal wert. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass sich die Luminale nicht nur in der Anzahl der Objekte vergrößert hat, sondern dass sie auch noch weiter in die Randgebiete der Mainmetropole vorgedrungen ist. Gerne hätte ich auch noch die Objekte in Offenbach gesehen und fotografiert, aber dazu blieb leider keine Zeit. Besonders erfreulich fand ich das durch die Bank weg nette Publikum. Obwohl sich gerade an den begehrten Objekten schnell Menschentrauben bildeten, bekam jeder seine Zeit, um das Gesehene auf sich wirken zu lassen. Obgleich sicher nicht alle Fotografen, welche die Luminale besucht haben, aus Frankfurt stammen, war es doch sehr schön zu sehen, wie viele Menschen mittlerweile das tolle Hobby der Fotografie teilen. Egal ob Profi-Spiegelreflex, Einsteiger-DSLR oder Digicam, alle hatten ihre Stative dabei und fotografierten fleißig.
Auch die Künstler hatten es auf die Fotografen abgesehen. Einige Objekte konnten durch das Auslösen des Kamerablitzes beeinflusst werden. Manche fingen an zu leuchten beziehungsweise änderten die Intensität, andere wiederum zählten die auf sie abgegebenen Blitze. Manch einer fühlte sich bei letzteren dazu verleitet, den externen Blitz aus der Tasche zu kramen um mit Testblitzen ein wahres Blitzlichtgewitter zu erzeugen. Da konnten die Kollegen mit den Digicams natürlich nicht mithalten, dafür mussten sie aber auch nicht so viel schleppen.
Auf den hier zu sehenden Bildern habe ich meine persönlichen Highlights der Luminale 2014 ausgewählt. Es war buchstäblich die „Qual der Wahl“, denn mich haben viele Objekte beeindruckt und sie hatten alle ihren Reiz. Leider wird es nun wieder zwei Jahre dauern, bis die Frankfurter Innenstadt von bunten Illuminationen erleuchtet wird. Ich hoffe, man sieht den einen oder anderen bei der Luminale 2016 wieder.