Eine gute Fotoausrüstung hat nicht nur ihren Preis, sondern auch ihr Gewicht. Insbesondere Spiegelreflexkameras bringen in Kombination mit hochwertigen Optiken gut und gerne mehrere hundert Gramm bis hin zu mehreren Kilogramm auf die Waage. Befindet sich dann noch ein externes Blitzgerät im Blitzschuh der Kamera, kann die Ausrüstung bei der Verwendung eines Halsgurts schnell unangenehme Folgen haben. So gut wie bei jeder Kamera ist ein Kameragurt im Lieferumfang enthalten. Nicht selten handelt es sich hierbei um einen Halsgurt, der es dem Fotografen ermöglichen soll, die Kamera vorne am Körper griffbereit tragen zu können und dennoch die Hände frei zu haben. Genau hierbei liegt jedoch das Problem: Die oftmals spärlich gepolsterten Gurte werden auf längeren Fototouren relativ schnell lästig, was nicht selten zur Folge hat, dass man den Gurt zweckentfremdet und die Gurtschlaufe locker über der Schulter trägt. Mit dieser Notlösung riskiert man nicht nur, dass die Kamera irgendwo ungewollt anschlägt oder gar von der Schulter rutscht, sondern man öffnet dreisten Dieben praktisch Tür und Tor.
Findige Hersteller haben diese Problematik erkannt und ein völlig neues Transportsystem für Kameras entwickelt. Hierbei wird die Kamera mittels eines Schultergurts an der Seite des Körpers geführt und der Gurt quer über den Körper getragen, ähnlich, wie man das auch schon von Kuriertaschen kennt. Darüber hinaus verfügen sie über ein breites, ergonomisch geformtes Schulterpolster, dass seinen Namen wirklich verdient. Befestigt wird dieses System, welches bereits von mehreren Herstellern in ähnlicher Weise umgesetzt wurde, mittels einer massiven Schraube, welche in das Stativgewinde der Kamera (oder des Batteriegriffs) montiert wird. Auch wenn es anfangs wirklich einiges an Überwindung abverlangt, die Kamera buchstäblich loszulassen und sozusagen „kopfüber“ seitlich am Körper zu führen, stellt sich nach verhältnismäßig kurzer Zeit ein hoher Tragekomfort ein.
Die längste Zeit oder besser gesagt die letzten acht Jahre habe ich meine Kamera mit dem spärlich gepolsterten Halsgurt transportiert. Für den Gelegenheitsfotograf, der selten weitere Strecken mit seiner Kamera zurücklegt beziehungsweise diese nur selten über längere Zeit am Körper trägt, mag diese Lösung vollkommend ausreichend sein. Bei längeren Fototouren wird der Halsgurt mit zunehmender Zeit gänzlich unbequem, sodass sicher der eine oder andere sich schon genötigt fühlte, die Kamera wieder in der Tasche oder dem Rucksack zu verstauen. Ich hatte in den vergangenen Wochen bereits mehrfach die Gelegenheit, meinen neuen Schultergurt bei verschiedensten Gelegenheiten einzusetzen und bin trotz aller Vorbehalte nun restlos überzeugt von dieser neuen Transportmöglichkeit. In absehbarer Zeit werde ich mir noch eine zusätzliche Handschlaufe (des Kameraherstellers) zulegen, um die Kamera auch über längere Zeit komfortabel in der Hand halten zu können.