Seit rund zwei Monaten bin ich nun stolzer Besitzer der Canon EOS 7D Mark II. Zeit für ein kurzes Resümee meiner bisherigen Erfahrungen mit dem neuesten Flaggschiff von Canon im Bereich der APS-C-Kameras.
Ich fotografiere Menschen (vor allem beim Sport), Tiere, Landschaften und Städte. Ich war folglich auf der Suche nach einem Allrounder, der meinem Anforderungsprofil möglichst gerecht werden sollte. Fündig wurde ich bei der von mir lang ersehnten EOS 7D Mark II, welche nicht nur über eine hohe Bildrate verfügt sondern darüber hinaus auch mit einem exzellenten Autofokussystem und einer erstklassigen Bildqualität aufwarten kann.
Den ersten großen Test musste die Kamera bei einem Kurztrip nach London bestehen. Obwohl ich in der Vergangenheit immer gutes Wetter in London hatte, blieb mir dieses Glück diesmal verwehrt. Es war nass-kalt und auch der typisch britische Regen ließ nicht allzu lange auf sich warten. All das bereitete der Kamera keinerlei Probleme. In Kombination mit den abgedichteten Objektiven der L-Serie lässt es sich auch bei einsetzendem Nieselregen sorgenfrei fotografieren – jedenfalls machte ich die Probe auf das Exempel.
Während des Aufenthalts in London fotografierte ich so ziemlich alles, was mir vor die Linse kam. Menschen, Architektur und Nachtaufnahmen (insbesondere Langzeitbelichtungen mit Stativ). Besonders erfreulich war, dass Bilder selbst bei höheren ISO-Werten verhältnismäßig rauscharm bleiben. Guten Gewissens konnte man hier auch bei grenzwertigen Lichtbedingungen den ISO-Wert hochschrauben und so den Einsatz eines Stativs umgehen. Zwar ersetzt eine höhere ISO-Empfindlichkeit nur bedingt ein Stativ, an stark belebten Plätzen oder schwierigen Untergründen ist man oftmals froh, dies nach Möglichkeit vermeiden zu können.
Aus dem Kurzurlaub zurückgekehrt rückten auch schon die Feiertage in greifbare Nähe. Im Taunus blieb uns eine weiße Weihnacht verwehrt, die Schneemassen sollten jedoch zwischen den Feiertagen folgen. Grund genug für mich, mit meinem Hund Speedy und meiner Kamera ins Schneegestöber zu stürmen. Weder die Kälte, noch die großen Schneeflocken konnten der Kamera etwas anhaben. Mein schneebegeisterter Hund Speedy tobte durch die weiße Pracht und ermöglichte es mir, nicht nur die schnelle Serienbildfunktion, sondern auch den präzise arbeitenden Autofokus eingehend zu testen. Das Resultat unseres ausgiebigen Spaziergangs begeisterte mich vor allem am heimischen Monitor: Alle Bilder waren gestochen scharf und der Fokus lag genau dort, wo ich ihn haben wollte. Der Ausschuss von gerade mal drei Bildern ist an dieser Stelle kaum der Rede wert und kann meines Erachtens durchaus vernachlässigt werden.
Mein selbst gestecktes Zeil war es, durchweg möglichst kurze Belichtungszeiten zu realisieren (1/2.000 Sek.; max. 1/1.000 Sek.). Um dies realisieren zu können, musste situativ der ISO-Wert deutlich angehoben werden. Das Bildrauschen fiel zu meiner Verwunderung derart gering aus, dass ich diese Vorgehensweise für künftige Shootings als durchaus praktikabel einstufen konnte. Nicht minder erstaunlich war die Tatsache, dass selbst die größten Schneeflocken das Autofokussystem nicht irritieren konnten. Der Schärfenpunkt lag durchgehend dort, wo er von mir festgelegt wurde. Mit meiner alten Kamera, die zugegebenermaßen preislich wie technisch in einer anderen Liga spielte, wären derartige Ergebnisse definitiv nicht möglich gewesen.
Was die Bedienung anbelangt orientiert sich die Canon EOS 7D Mark II übrigens an ihren großen Schwestern aus dem ebenfalls einstelligen, jedoch im Vollformat-Segment befindlichen Modellen. Die Kamera ist nicht nur prädestiniert für Aufsteiger aus den unteren Modell-Segmenten sondern auch eine wunderbare Ergänzung für Fotografen, die sich primär im Bereich der Vollformat-Kameras bewegen.